Die verschollene Rasse Mensch by Celeste Ealain

Die verschollene Rasse Mensch by Celeste Ealain

Autor:Celeste Ealain [Ealain, Celeste]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
veröffentlicht: 2014-06-19T22:00:00+00:00


Als Idris durch die Blasenwand verschwunden war und seine leuchtenden Pupillen, wie auch die Linien entlang seines Körpers in der Dunkelheit verschmolzen, konnte Linnéa nicht anders, als sich zu Boden sacken zu lassen, ihre Arme um sich selbst zu wickeln und bitterlich zu weinen. Die Verzweiflung und Trauer überrannten sie, sodass sie zwischendurch kaum Luft bekam. Wie konnte sie so blind sein und sich auf ihn einlassen? Er wollte schlussendlich nur eines: Sex. Noch dazu wollte es ihr nicht in den Kram passen, dass ausgerechnet diese Person, die ihrem Herzen so nahe gekommen war, mit seinem göttlich geschnittenen Gesicht und Körper nicht nur ein Mörder, sondern auch ein Vergewaltiger sein sollte. Das wollte einfach nicht zu seinem verschmitzten Lächeln passen, seiner Fürsorglichkeit den Kindern gegenüber und der Aufopferungsbereitschaft in ihrer Gegenwart. Im Dunkeln hielt sie ihre linke Hand vor sich. Die fluoreszierenden Korallen an der Decke hüllten ihren Verlobungsring in einen bedrohlich wirkenden Schleier. So klein er doch war, so bedenklich wirkte er nun auf sie und schrie geradezu ‚Na, hat er dich nun auch soweit? Fällst du wieder auf einen Mann rein, der dir im Moment der Leidenschaft Interesse heuchelt und dich nach kurzer Zeit fallen lässt, als ob er dich vergessen hätte? Als ob er dich ins Meer schmeißt und dir dann den Rücken kehrt?’ Er lachte sie förmlich voller Hohn an, und Linnéa sprang auf und schrie hysterisch um sich. Nach der Bereinigung des Chaos, welches Idris in seiner Wutattacke hinterlassen hatte, war kaum noch etwas da, woran sie sich nun austoben konnte. Der Raum war kahl und leer. Nichts zu zerstören? Die Wände wirkten, als ob sie plötzlich näher kamen und sie zu erdrücken drohten, nur um sie im Zentrum an die Ewigkeit zu verschenken. Die Luft verpuffte vor ihr und floh aus ihren Lungen, um ihr ein zusätzlich beengendes Gefühl zu verleihen. Auch ihr Herz stellte sich gegen sie und pochte so fest in ihrem Brustkorb, dass man es Schmerz taufen konnte. Linnéa fuhr sich mit den Händen durch die Haare und zog, bis sie die Qual nicht mehr ertragen konnte. Irgendetwas musste augenblicklich so verdammt weh tun, dass alles andere vergessen schien, doch nichts wollte dem entgegen wirken. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf eine Wand und donnerte mit den Fäusten dagegen, während ganze Bäche an Tränen über ihre Wangen glitten.



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